Karin Bartelt (Geschäftsführerin)
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Es ist vollbracht! Nach längerer Planungsphase hat das Hebammennetzwerk Kempten-Oberallgäu seine Arbeit aufgenommen. Was vor Jahren vom bayerischen Hebammen Landesverband in Kooperation mit Gesundheitsministerin Melanie Huml geplant wurde, ist im Allgäu nun Realität. Das Hebammennetzwerk Kempten-Oberallgäu ist nur eines von mehreren Hebammennetzwerken oder Koordinationsstellen in Bayern. Der Aufbau regionaler Netzwerke ist Teil umfangreicher Maßnahmen, um dem Hebammenmangel in Bayern zu begegnen.
Angesiedelt ist das Projekt beim Kinderschutzbund Kempten. Auf der Suche nach einem geeigneten Träger folgte man Pilotprojekten, die diese Kooperation bereits erfolgreich umgesetzt hatten. „Wir freuen uns sehr, dass wir als Projektträger des Hebammennetzwerkes unseren Beitrag zur Stärkung von Familien in diesem Bereich leisten können,“ so Melanie Korthaus, Vorstand des Kinderschutzbundes Kempten e.V.
Das Hebammennetzwerk unterstützt die Vernetzung der Hebammen und dient Frauen, die eine Hebamme suchen als zentrale Informations- und Kontaktplatform. Hier werden Anfragen angenommen und die Suche nach einer wohnortnahen Habamme unterstützt.
Umgesetzt wurde das Projekt in Zusammenarbeit der Stadt Kempten und des Landkreises Oberallgäu, mit einer Projektlaufzeit von drei Jahren und einem Budget von zirka 100.000 EURO/Jahr, abhängig von den Geburtenzahlen. „Wir haben mit der Netzwerkstelle einen zentralen Anlaufpunkt für werdende Mütter sowie Hebammen geschaffen, um die Zusammenarbeit der Hebammen untereinander zu stärken und bestmöglich zu koordinieren. So können wir Frauen eine ausreichende Hebammenversorgung bieten,“ so Thomas Baier-Regnery, Leiter des Referates Jugend, Schulen und Soziales der Stadt Kempten.
Unter Leitung von Ingrid Notz, Kreissprecherin der Allgäuer Hebammen, startete die Arbeit des Netzwerkes im Januar. Das Projekt wird kontinuierlich vorangebracht und steht ratsuchenden Schwangeren und Familien zur Verfügung. „Wir wollen mit diesem Netzwerk die Versorgung in der Region im Bereich Geburtshilfe und Wochenbett verbessern, um damit auch bei kurzfristigen Anfragen den Bedarf bedienen zu können,“ so Ingrid Notz.
Langfristig möchte das Netzwerk zudem einen Bereitschaftsdienst für Frauen aufbauen, die keine Hebamme gefunden haben. Wochenenddienstpläne, Urlaubsvertretungen und Weiterbildungen für die Hebammen in der Region stehen als weiteres Ziel auf dem Plan. Bis März wurden die kommunikationstechnischen Voraussetzungen für die digitale Vernetzung geschaffen und erste Fortbildungen organisiert.
Aufgrund der Covid 19 Pandemie war die Aufbauarbeit des Hebammennetzwerkes danach geprägt von der Informationsweitergabe zu den geltenden Schutzmaßnahmen für die Hebammen und der Materialbeschaffung geeignater Schutzausrüstung. Zudem ist das Hebammennetzwerk direkter Ansprechpartner der Hebammen für das Gesundheitsamt. Hier waren die bislang geschaffenen Kommunikationswege sehr hilfreich.
Das Hebammennetzwerk ist wie folgt zu erreichen:
Tel: 0173-564 93 65 Di von 08 – 12 Uhr und Do von 10 – 14 Uhr
E-Mail: [email protected]
Zur Person:
Ingrid Notz ist seit März 1996 Hebamme und seit Oktober 1998 freiberuflich tätig. In Ihrer Funktion als Kreissprecherin der Allgäuer Hebammen setzt sie sich seit 2014 für die verschiedensten Belange der Hebammen in der der Region ein. Ihr besonderes Engagement gilt dabei der Stärkung des regionalen Zusammenhaltes der Hebammen sowie deren Weiterbildung und Vernetzung. Seit Januar 2020 baut Ingrid Notz das Hebammennetzwerk für den Raum Kempten-Oberallgäu im Rahmen einer Halbtagsstelle auf.